Macht

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„Wir alle bilden das Volk“

Es ist gerade Sukkot, das jüdische Laubhüttenfest, und ich sitze mit meinen und anderen Kindern und Jugendlichen in der Sukka, der Laubhütte, unserer Gemeinde in Köln. Gleich gibt es Mittagessen, und während wir warten, fängt der Madrich, der Gruppenleiter, an, Fragen zu stellen:

„Liebe Kinder, wer von euch kennt die Mitzwot, Gebote und Verbote der Torah, und hält sie täglich ein? Wer von euch liest und lernt täglich die Torah? Wer von euch macht beides? Und wer nichts davon?“ Zu jeder Frage heben sich ein paar Hände. „Gut“, sagt der Madrich. „Wir haben von jeder Sorte Menschen ein paar. Und wisst ihr, was das Besondere an Sukkot ist? Dass die Sukka den Ort symbolisiert, der Ort ist, wo alle willkommen sind, wo alle hineingehören. Denn alle zusammen bilden wir das Volk.“

The p-Process

To pose a question about peace
Is it private? Is it personal?
Is it public? About pride?

To pose a question about peace
Is it about please and about pardon?
About a piece of cake or about a piece of land?

To pose a question about peace
Is it about plurality or polarity?
Property? Poverty? Priority? Pain?

To pose a question about peace
Is it preventive? Protective? Are we pretending?
About praying? Or playing?
But then: who’s paying?

To pose a question about peace
Is it about to pee* or about to be?
To pause the question about people.

Hana Fischer

* „Also sagt er mir: ‚Papa, er nässt immer noch in sein Bett.’“

„Das sind einige der Herausforderungen und Traumata, mit denen wir es hier zu tun haben und die nicht in die Medien landen, die keine Schlagzeilen machen. Da ist kein Blut zu sehen.“ Worte eines Sicherheitsbeauftragten der Stadt Sderot, Israel, im Juli 2015.

Vor zwei Monaten war ich in Sderot. Sderot ist die nächste große Stadt in Israel neben Gaza. In Sderot landen die meisten Raketen, die aus Gaza abgefeuert werden, und ihre Bürger kennen den Ton der Sirenen sehr gut. Ab und zu hören sie Sirenen, die – sie erfahren es erst einige Zeit später – ein Fehlalarm waren. Während sie innerhalb von 15 Sekunden einen Schutz gefunden haben müssen, rutschen manche Einwohner von Sderot auf der Treppe aus, brechen sich ein Bein, eine Hüfte, bekommen einen Herzinfarkt. Weil es einen Fehlalarm gegeben hat. In den Nachrichten steht es dann so: „In Sderot gab es einen Fehlalarm. Keiner wurde verletzt, kein Schaden am Eigentum.“ Eigentlich alles okay, das Leben geht weiter. Können Sie sich Ihr Leben im Rheinland im Jahr 2015 so vorstellen?

Text: Hana Fischer

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